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Indexing Anlageformen im Vergleich

Im folgenden finden Sie eine Gegenüberstellung der Unterschiede bzw. der Vorteile und Nachteile zwischen ETFs, Indexfonds und Indexzertifikaten.

ETFs (Exchange Traded Funds)

Mit ETFs lässt sich die äußerst kostengünstige Umsetzung einer Indexing Anlagestrategie bei gleichzeitig minimalem Aufwand zu erreichen. Weiterhin bieten ETFs ein Höchstmaß an Transparenz in einem systematisch und konsequent strukturierten Anlageportfolio.

Da es für ETFs keine Mindestanlagesummen gibt, können sie wie jede andere Aktie auch zum Stückpreis an der Börse gehandelt werden, weshalb es auch Privatanlegern einfach möglich ist, ETFs in ihrer Vermögensdisposition zu nutzen. Und in der Tat entdecken auch immer mehr private Anleger die Möglichkeiten, die ihnen ETFs bieten.

An Deutschland's Börsen werden zur Zeit 567 ETFs notiert und gehandelt. Hier finden Sie eine
Liste aller ETFs (Stand Januar 2010).


Im Vergleich zu Indexzertifikaten gehen bei ETFs auch die Dividenden direkt mit in das Anlageergebnis ein oder werden an die Investoren ausgeschüttet (meist vierteljährlich), während sie bei Zertifikaten in aller Regel entfallen, da die meisten davon auf Kursindizes lauten, die keine Dividenden berücksichtigen.

Die ETF Vorteile sind:

  1. Einfache Kostenstruktur, kein Ausgabeaufschlag, geringe Managementgebühren
  2. Grosses Angebot und Abdeckung aller wichtigen Anlagenklassen und breit aufgestellten Indizes
  3. Hohe Liquidität führt zu geringen Spreads (Differenz zwischen An- und Verkaufskurs)
  4. Anlegerschutz durch Sondervermögen (Investment ist auch dann sicher, wenn die Fondsgesellschaft insolvent wird)
  5. Fortlaufender Börsenhandel
  6. Hohe Transparenz
 

Die ETF Nachteile sind:

  1. Es gibt nur relativ wenige ETF-Sparpläne
  2. Es fallen Handelsgebühren beim An- und Verkauf an, was vor allem bei kleineren Anlagesummen stark ins Gewicht fallen kann
  3. Dividenden- und Zinsausschüttungen müssen bei den meisten ETFs im Gegensatz zu Zertifikaten versteuert werden

Indexfonds

In Deutschland werden zur Zeit fast 300 Indexfonds gehandelt.
Hier finden Sie eine Liste ausgewählter Indexfonds.


Die grundsätzlichen Eigenschaften und Ziele von Indexfonds und Indexzertifikaten sind die gleichen wie die der ETFs, nämlich die möglichst genaue Abbildung eines Index. Trotzdem gibt es deutliche Unterschiede und gewisse Nachteile gegenüber den ETFs.

Die Indexfonds Vorteile sind:

  1. Anlegerschutz durch Sondervermögen (Investment ist auch dann sicher, wenn die Fondsgesellschaft insolvent wird)
  2. Beim Erwerb über die jeweilige Fondsgesellschaft fallen keine Handelskosten an
  3. Hohe Liquidität
  4. Hohe Transparenz

Die Indexfonds Nachteile sind:

  1. Begrenztes Angebot und Abdeckung von breiten Anlagenklassen (Indizes)
  2. Es fallen die bei Fonds üblichen Ausgabeaufschläge an
  3. Die Managementgebühren sind in der Regel höher als bei vergleichbaren ETFs
  4. Die Ausgabe und Rücknahme erfolgt in der Regel nur über die jeweilige Fondsgesellschaft
 

Indexzertifikate

In Deutschland werden zur Zeit über 300 reine Indexzertifikate gehandelt. Hier finden Sie eine Liste ausgewählter Indexzertifikate.

Die Indexzertifikate Vorteile sind:

  1. Die Dividenden und Zinsen können im Falle von Performance-Indexzertifikaten steuerfrei kassiert werden. Sie werden dabei automatisch wieder rechnerisch in Aktien bzw. Anleihen investiert und nicht ausgezahlt.
  2. In der Regel gibt es bei Zertifikaten keine Managementgebühren, es gibt jedoch Ausnahmen bei manchen Anlagenklassen wie z.B. Zertifikate auf Schwellenländer oder Rohstoffe.

Die Indexzertifikate Nachteile sind:

  1. Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen, was bei Insolvenz des Emittenten zum Verlust führen kann. Ähnlich wie bei einer Anleihe ist der Käufer des Indexzertifikats Gläubiger, leiht also der Bank sein Kapital, um es nach einer festgelegten Laufzeit zurückzuverlangen. Das heißt, Anleger müssen auf die Bonität des Emittenten vertrauen.
  2. Der Spread (Differenz zwischen Ankaufs -und Verkaufskurs) beträgt im Schnitt etwa 1% und ist damit doppelt so hoch wie bei ETFs.
  3. Begrenztes Angebot und Abdeckung von breiten Anlagenklassen (Indizes)
  4. Es gibt Kursindex- und Performanceindex-Zertifikate. Nur bei Performanceindex Zertifikaten werden die anfallenden Dividenden und Zinsen reinvestiert, was je nach zugrundeliegendem Index eine zusätzliche Rendite von zwei Prozent oder mehr ausmachen kann. Bei Kursindex-Zertifikaten wird die Dividende in den meisten Fällen vom Emittenten vereinnahmnt und stellt damit einen versteckten Kostenfaktor durch eine entgangene Rendite dar.
  5. Zertikate haben oft Laufzeitbeschränkungen. Möchten Sie eine Anlage längerfristig ausrichten, müssen Sie nach Ablauf der Laufzeit wieder ein Nachfolge-Zertifikat kaufen und zusätzliche Transaktionskosten hinnehmen. Inzwischen bieten viele Anbieter aber auch Indexzertifikate ganz ohne Laufzeitbeschränkung an. Aber selbst bei solchen Open-End Zertifikaten hat der Emittent das Recht, nach einer bestimmten Mindestlaufzeit und Einhaltung einer festgelegten Frist das Zertifikat zu kündigen.
 
 
 


Indexing Leitfaden
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